Infos für Welpen-Interessenten:
Neben der Möglichkeit einen Welpen zu erwerben, gibt es ab und an auch die Variante der "Co-Ownerschaft".
Co-Ownerschaft was ist das eigentlich?
Von Zeit zu Zeit sind wir auf der Suche nach motivierten Menschen, die gerne einem Rüden-Welpen aus unserer Zucht ein Zuhause geben möchte. Als Co-Owner ermöglicht man es dem Züchter, mit vielversprechenden Hunden aus ihrer Zucht weiter zu züchten.
Dadurch, dass auch unsere Kapazitäten beschränkt sind und wir leider nicht alle vielversprechenden Welpen behalten können, suchen wir gelegentlich nach Co-Ownern.
Sie erhalten den Welpen von uns zu einem vergünstigten Kaufpreis. Der Welpe lebt bei ihnen zuhause und ist IHR Hund, sie sorgen für das Wohlbefinden sowie die richtige Erziehung und Training, Sie sind die Hauptbezugsperson. Die üblichen Kosten der Hundehaltung (Futter, Steuer, Versicherung, Tierarzt) tragen Sie.
Wir als Züchter dürfen den Hund später, bei entsprechender positiver Entwicklung, weiterhin für die Zucht einsetzen (für eigene und fremde Hündinnen) und auf der ein oder anderen Ausstellungen zeigen. Dabei übernehmen wir alle Kosten für die Zucht, z.B. für Ausstellungen, die Gesundheitsersuntersuchungen wie HD Röntgen, DNA- Tests etc.
Bei Co-Ownern ist uns sowohl die bereits vorhandene Hundeerfahrung wichtig, sowie auch das zwischenmenschliche Verhältnis zwischen Züchter und Besitzer.
Wir suchen aktuell nur Co-Owner für Rüden! Mögliche Besitzer sollten bestenfalls nicht weiter als 100 km von Wittingen, Braunschweig oder Bargteheide entfernt wohnen und gerne auch bereits ein Interesse an Hundesport und Ausstellungen haben.
Sehr gerne beantworten wir alle weiteren Fragen zur Co-Ownerschaft in einem persönlichen Gespräch!
"Wir suchen einen Familienhund…."
Im Moment bekommen wir, wie jeder Züchter, eine Vielzahl von Anfragen zu einem Welpen, manchmal mehrere am Tag. Ich versuche alle zeitnah und gründlich zu beantworten.
Mir fällt auf, dass in den Mails sehr oft von einem “Familienhund“ die Rede ist. Familien wünschen sich zu Kindern, Haus und Garten einen vierbeinigen Begleiter, in den meisten Fällen, ohne vorher groß Hundeerfahrung gehabt zu haben.
Dazu möchte ich ein paar Dinge loswerden, die mir wichtig sind.
An dem Wunsch ist nichts verwerflich und ich kann ihn gut verstehen. Es ist wunderbar, wenn die Kinder mit einem Hund aufwachsen. Der Border Collie ist aber (wie auch der Australian Shepherd) kein klassischer Familienhund im eigentlichen Sinne. Trotzdem kann er, im richtigen Umfeld, ein guter Familienhund sein.
Ein Border Collie ist hochintelligent und aktiv und möchte beschäftigt werden. Das heißt aber nicht, dass er möglichst rund um die Uhr Hundesport machen oder am Fahrrad laufen muss.
Es gilt hier eher mit Fingerspitzengefühl eine sinnvolle Auslastung auf der einen und ein „Ruhe halten“ auf der anderen Seite hinzubekommen. Der Border ist kein Hund, der „so mitläuft“: Drei Runden um den Block am Tag und ein kurzes Spiel mit dem Nachbarshund sind ihm nicht nur zu wenig, sondern auch eine Verschwendung von Potential. Dieser Hund ist zu höherem berufen! Ein Border Collie kann lernen, viele unterschiedliche Hör- und Sichtzeichen umzusetzen. Er ist ein schneller, reaktiver Hund was auch manchmal zu Problemen führen kann, wenn plötzlich Jogger, Katzen, Autos oder Kinder gehütet werden.
Viele vergessen allerdings, dass sich ein Border Collie diese total tollen Tricks, die Ruhe oder ein angenehmes Verhalten in der Öffentlichkeit nicht von selber beibringt. Hinter einem super erzogenen Hund steht nämlich vor allem eines: Ein Besitzer, der viel Zeit, Wissen und Liebe in den Hund investiert hat und mit seinen Stärken und Schwächen umzugehen weiß.
Ich bitte daher (gerade den Familien mit kleinen Kindern) sich folgende Fragen zu stellen:
Bin ich bereit viel Zeit in ein neues, intensives Hobby (Hund) zu investieren?
Habe ich Zeit und Lust mich intensiv mit der Ausbildung des Hundes zu beschäftigen und regelmäßig die Hundeschule zu besuchen?
Gefällt es mir mich in Sachen Hund weiterzubilden, Bücher zu lesen neue Informationen aufzunehmen?
Bin ich bereit meine Kinder auch mal in die Schranken zu weisen, weil der Hund genau jetzt nicht gestört werden soll und seine Ruhe braucht?
Kann ich besonders einen Welpen oder Junghund die Ruhe im Haushalt geben, die er braucht?
Habe ich jetzt schon manchmal das Gefühl, dass mir alles zu viel wird und ich dringend Ruhe benötige?
Ist mir bekannt, dass Kinder unter ca. 12 Jahren für den Hund ein Spielkumpel sind, aber keine „Führungsperson“?
Ist mir weiterhin bekannt, dass aus diesem Grund kein Kind unter 12 Jahren mit einem Hund allein spazieren gehen sollte?
Habe ich mich ehrlich gefragt, ob neben Hobbies der Kinder, Arbeit, Haushalt und Garten, Einkauf und meinem Bedürfnis nach Freizeit überhaupt noch Zeit für einen Border Collie bleibt?
Ist dieser Zeitpunkt im Leben gerade der richtige für einen Hund?
Wie wird die Situation nach Corona sein, wenn Homeoffice nicht mehr stattfindet und man wieder reisen und Freizeitaktivitäten nachgehen kann?
Ist mir bekannt, dass ein Welpe gerade am Anfang so viel Zuwendung wie ein Baby benötigt und die Nächte kurz sind?
Ist mir klar, dass ein Welpe erst mit etwa vier Monaten relativ sicher Stubenrein ist und die ersten Wochen diesbezüglich sehr anstrengend sein können?
Kann ich sicherstellen, dass der erwachsene Hund nie länger als regelmäßig vier Stunden allein ist?
Auch nach Corona?
Wünschen sich alle Familienmitglieder einen Hund und stehen voll dahinter?
Welches Familienmitglied soll welche Aufgaben beim Thema Hund übernehmen?
Ist mir bewusst, dass neben den Anschaffungskosten weitere dauerhafte Kosten anfallen wie Hundefutter, Impfungen, Wurmkuren, Hundesteuer, OP-Versicherung, Haftpflichtversicherung, Hundeschule, Zubehör, etc.?
Diese Liste lässt sich sicher noch erweitern. Manchmal kann es sinnvoll sein, den Wunsch nach einem Border Collie nochmal zu verschieben, z.B. bis die Kinder größer sind.
Tatsächlich fragen viele Familien an, die sehr kleine Kinder haben, z.B. 2 und 4 Jahre alt.
Im Interesse aller kann ich davon nur abraten, zu diesem Zeitpunkt einen Border Collie ins Haus zu holen. Der Welpe soll schließlich eine Freude und Bereicherung sein, keine zusätzliche Belastung.
Aber: Keine Regel ohne Ausnahme. Wurden in der Familie schon immer Border Collies gehalten, die Kinder werden im Umgang mit den Hunden von den Eltern unterstützt und man hat einen Plan, wie man den Hund auslasten und ausbilden kann, dann könnte das die Ausnahme sein.
Sehr gute Erfahrungen haben wir mit Kindern ab etwa 10 Jahren gemacht. Meistens haben die Kinder Lust sich mit den Hunden zu beschäftigen und sind oft talentiert dem Hund Tricks beizubringen. Mit der richtigen Anleitung kann daraus ein tolles Team werden.
Jugendliche ab 14 Jahren sind häufig hoch motiviert und verschlingen gerne alle Infos zur Hundehaltung. Nicht selten wissen sie dann mehr als die Eltern und werden bald Experten in Sachen Hund. Sehr schön für alle Beteiligten!
Noch ein Wort zur Haltung in der Wohnung: Ein Garten ist für einen Hund eine tolle Sache, aber kein „Muss“. Wird der Hund regelmäßig bewegt, spricht für mich nichts gegen eine Wohnungshaltung.
Aber: Die Wohnung sollte im Erdgeschoss oder maximal im ersten Stock liegen oder einen Fahrstuhl haben. Ständiges Treppe laufen im Wachstum ist nicht gut für die Entwicklung der Knochen und Gelenke.
Fazit: Border Collies sind die tollsten Hunde, wenn man in der Lage ist auch ihre Bedürfnisse mit einzubeziehen und Lust hat viel Zeit besonders in die ersten zwei Lebensjahre des Hundes zu investieren.
Melden Sie sich am liebsten erstmal per Mail : claudia.schaefer2000@gmail.com oder gerne über das Kontaktformular. Es wäre schön, wenn Sie etwas über sich, Ihre Wohn- und Arbeitssituation, sowie die Motivation einen Border Collie anzuschaffen erzählen könnten.
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Interessenten intensiv befragen. Das hat nichts mit Neugier zu tun, sondern wir versuchen das beste Zuhause für unsere Border-Babys zu finden. Das ist auch in Ihrem Interesse. Niemand möchte nach einem Jahr ein neues Zuhause für seinen Hund suchen müssen, weil man sich eingestehen muss, dass ein Border Collie doch nicht in die Lebenssituation passt oder man überfordert mit der Erziehung ist. Unsere Aufgabe ist es daher auch, Ihnen möglicherweise auch von einem Welpen abzuraten, wenn die Umstände uns nicht passend erscheinen. Trotzdem: Wir "beißen" nicht!